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Leitfaden der Mafia

in Wissenswert 22.07.2020 12:00
von Ariana Sofia Reed | 1.130 Beiträge

Wissenswertes:
Wer sich der Mafia anschließen will, muss sich zu ewiger Treue verpflichten.Einmal Mafioso, immer Mafioso – bis zum Tod. Ein Anwärter muss das schon bei der Aufnahme in die Gruppe symbolisch beweisen, mit bizarren Ritualen, die mit katholischen Anspielungen vermischt sind.
Die italienische Mafia ist kein homogenes Verbrecher-Syndikat, sondern besteht aus verschiedenen Organisationen und Gruppen, die in verschiedenen Regionen mächtige Imperien aufgebaut haben.
Allen gemeinsam ist nicht nur eine strenge Hierarchie. Ein wichtiges Element aller Mafia-Gruppen sind streng geheime und archaische Bräuche. Sie kommen zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn neue Mitglieder rekrutiert und aufgenommen werden. Von den kultischen Vorgängen dringt aber meist nur zufällig etwas ans Licht der Öffentlichkeit.Blutschwüre, verbrannte Marienbilder, bedeutungsschwangere Gelöbnisse, Küsse, die mal ein Schweigegebot und mal den Tod bedeuten: Die Mafia pflegt viele bizarre Rituale.
Mafia-Ritual: Die Taufe mit Blutzoll
Zum Beispiel nach einer Verhaftung. Bei der Verhaftung von 31 'Ndrangheta-Mitgliedern fanden die Ermittler auch ein Notizbuch, das Initiationsriten in einem abgelegenen Bergdorf beschreibt. Der Text war zwar verschlüsselt, aber die Polizei konnte den Code knacken.Unter dem Namen "Kodex von San Luca" ist genau aufgeführt, wie ein neues Mitglied in die Organisation aufgenommen wird.Das ist die sogenannte Taufe, übrigens nicht die einzige Anspielung auf den Katholizismus.
Der Ort, an dem sie stattfindet, wird als gesegnet bezeichnet. Wer immer diese Heiligkeit verletzt oder verrät, wird mit drei bis fünf Dolchstößen in den Rücken bestraft, heißt es im Buch. Es müssen immer genau fünf Menschen anwesend sein. De Anwärter leistet einen Blutzoll: Er schneidet sich mit einem Messer in den Finger, bis Blut fließt.
Anschließend wiederholt er dreimal den bedeutungsschwangeren Schwur: "Ich schwöre bis in die siebte Generation hinein der kriminellen Gesellschaft, die mich als ihr Mitglied anerkennt, treu zu bleiben, um die Ehre meiner weisen Brüder zu bewahren."
Verbrannte Heiligenbilder:
Vor ihm liegen ein Revolver und ein Heiligenbild, das die Jungfrau Maria oder den heiligen Georg zeigt. Dieses Bild wird nun verbrannt – eine Handlung mit hoher Symbolkraft: So wenig man die Ikone wieder herstellen kann, nachdem sie zu Asche verfallen ist, so wenig kann der Mafiosi jemals wieder zu einem normalen Bürger werden.
Dieses Ritual muss nicht bei jedem Mafia-Klan gleich sein. Die Polizei beobachtete bei einer Gruppe im amerikanischen Boston eine Aufnahmezeremonie mit ähnlichen Elementen, aber leichter Abwandlung.
Dort musste das neue Mitglied sein Blut auf das Heiligenbild tropfen lassen. Dann folgte der Schwur: "So wie dieses Heiligtum verbrennt, verbrennt meine Seele.Ich komme lebend in diese Organisation und verlasse sie tot."
Schwüre auf die Unabhängigkeitskämpfer:
Auch die Schwüre unterscheiden sich von Clan zu Clan. Ein heimlich gefilmtes Video zeigt ein Aufnahmeritual in einem Bauernhaus in Süditalien: "An diesem heiligen Abend, in der Stille der Nacht, unter dem Licht der Sterne und dem Glanz des Mondes, forme ich diese heilige Kette", sagt einer der Mafiosi.
Das neue Mitglied gelobt ewige Treue und nennt dabei die Namen italienischer Unabhängigkeitskämpfer wie den von Guiseppe Garibaldi. Er gehört nun einer "heiligen Gesellschaft" an und schwört, bis "zur siebten Generation" jegliches Wissen über die Mafia zu verleugnen.
Wer das nicht tut und zum Verräter wird, dem droht der Tod, heißt es. Er wird dann gezwungen, eine Zyanid-Kapsel zu schlucken oder sich zu erschießen.
In manchen Clans muss ein Mafia-Anwärter sogar jemanden ermorden, um überhaupt aufgenommen zu werden.Das verriet ein ehemaliger Camorra-Boss in einem Interview. Die Opfer können etwa in Ungnade gefallene Mitglieder oder Drogendealer sein. Will jemand den Clan wechseln, muss er ein hartes Opfer bringen: Ein Mitglied seiner eigenen Familie muss sterben.
Fromme Katholiken und gleichzeitig brutale Mafiosi:
Zwischen der Verwendung von Heiligenbildern und der Mitgliedschaft in einer Verbrecherorganisation besteht für die Mafia kein Widerspruch.Traditionellerweise sehen sich die meisten Mitglieder als fromme katholische Christen. Deswegen bitten sie angeblich auch oft Gott um Vergebung, bevor sie jemanden töten.
Bei vielen geschnappten Mafiabossen entdeckte die Polizei Kreuze, unzählige Heiligenbilder und Altäre. Manche hatten einen Priester zu Besuch, der gerade die Messe las, als die Beamten zur Verhaftung auftauchten.
Einige Mafia-Organisationen schreiben sogar "zehn Gebote" vor. Ein solcher Verhaltenskodex wurde bei einem verhafteten Cosa-Nostra-Anführer gefunden,neben einem Heiligenbild und einem blutigen Schwur: "Ich schwöre, der Cosa Nostra treu zu sein. Wenn ich untreu werden sollte, soll mein Fleisch verbrennen, so wie dieses Bild verbrennt."
Die Liste mit Regeln war mit der Schreibmaschine in Großbuchstaben getippt. Teilweise erinnern die Vorschriften tatsächlich an biblische Gebote: Mafiosi sollen demnach nie die Frauen von Freunden begehren. Auch die eigenen Frauen sollen sie übrigens mit Respekt behandeln.
Allerdings geht der Clan immer vor: Die Mitglieder haben immer bereit für die Cosa Nostra zu sein, selbst wenn die Frau gerade kurz vor der Entbindung steht.
Die Mafiosi müssen laut dem Kodex eine einwandfreie Sexualmoral besitzen, sollen nicht in Bars und Kneipen gehen, nie mit der Polizei kooperieren und Verabredungen mit anderen Clan-Angehörigen immer einhalten.
Strenge Hierarchien und zweifelhafte Küsse:
Die Mafia steht also immer im Zentrum. Die einzelnen Clans sind zudem streng hierarchisch und sehr komplex organisiert. An der Spitze steht immer ein einzelner Anführer, auch Pate genannt. Er hat einen Sprecher, der seine Befehle weitergibt.
In der zweiten Hierarchieebene zum Beispiel bei der 'Ndrangheta gibt es einen Meister, einen Anführer der Gesellschaft und einen Buchhalter. An der Basis stehen die einzelnen Clans, zu denen jeweils die Mitglieder von Familien gehören.
Jede ist für ein bestimmtes Gebiet verantwortlich. Auch hier gibt es wieder einen Anführer, der etwa Konflikte löst oder Geld eintreibt, aber in der Gesamthierarchie weit unter dem Paten steht.
Wer ins Visier der Mafia gerät, hat schlechte Karten. Die Racheakte, beispielsweise gegenüber Abtrünnigen, gelten als besonders blutig. Ihnen werden mitunter ein Ohr, ein Finger oder die Nase abgeschnitten. Es kann auch passieren, dass ein abgeschnittener Finger als Warnung und zur Abschreckung im Bett von jemandem deponiert wird.
Drastisch ist auch eine Drohung, die dem Opfer kein Finger, sondern ein abgeschnittener Pferdekopf unter die Bettdecke gelegt – oder an einem anderen Ort deponiert. Ein sizilianischer Arbeiter entdeckte in den 1990er-Jahren einen Pferdekopf in seinem Auto.
Clanmitglieder sollen treu bis in den Tod sein – und die Geheimnisse der Mafia niemals verraten. Das besiegeln die Mitglieder mit einem bizarren Ritual, das in Neapel bei einer Razzia beobachtet wurde: Kurz bevor sie verhaftet wurden, küssten sich die Männer einige Sekunden lang auf den Mund.
Das ist ein Schweigepakt: Du sagst der Polizei nichts, wir kümmern uns dafür um deine Familie. Jeder Clan pflegt allerdings eigene Riten: Was bei der Camorra ein wichtiges Symbol der Verbundenheit ist, bedeutet bei der Cosa Nostra in Sizilien etwas ganz anderes.Küsst ein Mitglied jemanden auf den Mund, ist das eine Todesdrohung.
Mafia Gesetze

[scroll1]10 Gebote :

1. Man stellt sich unseren Freunden nicht allein vor — dies geht nur über die Vermittlung eines Dritten.
Ist nicht nur bei der Cosa Nostra so. Auch bei Rocker Gruppen kann man natürlich nicht einfach so “rein rutschen”. Man muss da schon vorher einen kennen. Woher sonnst der Bezug zu der Szene?

2. Lass die Finger von den Ehefrauen unserer Freunde.
Klar. Untereinander sollte man sich respektieren. Dazu gehört auch die Frauen seiner Amigos in Ruhe zu lassen. Das gute daran ist. Es bezieht sich nur auf die Ehefrau. Die Freundinnen und Bekanntschaften seiner Freunde ist was anderes.

3. Wir machen niemals Geschäfte mit Bullen.
Das “niemals”sollte man hier unterstreichen, Alter. Und auch hier gilt nicht nur für die Mafia: Man macht niemals, wirklich niemals Geschäfte mit Bullen. Denk nicht mal daran!

4. Wir besuchen weder Tavernen noch Clubs.
Ich glaube schon das Mafiosos feiern gehen aber die machen bestimmt keine Geschäfte da. Viele Menschen, Video Überwachung, Es ist laut und unübersichtlich. Außerdem gibt es dort viel zu viele Zeugen, falls die Luft heiß wird.

5. Es ist Pflicht der Cosa Nostra zur Verfügung zu stehen, selbst wenn die eigene Frau kurz vor der Entbindung steht.
Das Zeigt wie wichtig der Cosa Nostra es ist, ihre “Freunde” zur Verfügung zu haben. Egal ob du gerade bei der Arbeit bist oder mit deiner Tochter beim Arzt sitz. Wenn dein Hauptmann dich anruft, dann hat das Vorrang.

6. Verabredungen werden kategorisch eingehalten.
Jedes Mitglied oder wie hier jeder “Freund” hat seine Aufgaben und Pflichten die er zu erledigen hat. Ab und zu wird er aber andere Aufgaben bekommen. Diese muss er dann je nach dem von wem sie kommt erledigen. Das bedeutet das ich zum Beispiel: Aufgaben von meinem Hauptmann erledige bevor ich meinen eigenen scheiss mache. Und Aufträge von meinem Don werden dann natürlich kategorisch vor denen meines Hauptmanns ausgeführt.

7. Die Ehefrau muss Respekt werden.
Jetzt wird es schon spezieller. Bei der Cosa Nostra hat die Ehefrau wohl eine wichtige Rolle. Bei anderen Banden auf der ganzen Welt ist die Ehefrau kein Thema. Hier bei der Cosa Nostra wird sie gleich mehrfach in den 10 Geboten erwähnt. Macht aber auch Sinn. Dazu muss man wissen, das bei den Italienern die Familie eine wichtige Rolle, in der Mafia spielt. Schließlich kann man vor der eigenen Ehefrau nicht verheimlichen das man ein Mafioso ist, man muss sie einweihen. Kompliziert wird es wenn man sich trennen will denn dann wird die eigene Frau zu einem Sicherheits Risiko.

8. Wenn man nach etwas gefragt wird, was man weiß, muss man die Wahrheit sagen.
Am sonnsten ist lügen OK. Polizei, Freundin, Vermieter oder deine Mutter? Scheiss drauf lüg einfach. Nur nicht wenn du vor deinen Freunden stehst! Dann musst du einmal in deinem Leben ehrlich sein.

9. Es ist verboten sich Gelder anzueignen, weder von der eigenen noch von einer anderen Familie.
Da muss man auch nicht viel zu sagen. Klauen ist blöd. Und klauen von der eigenen Familie ist noch blöder. Wenn deine Familie auch noch die Cosa Nostra ist dann ist klauen für dich möglicherweise dein tot.

10. Wer der Cosa Nostra nicht angehören kann:
Wer angehörige bei den Sicherheitskräften hat.
Wer Fälle von Untreue in der Familie hat.
Wer sich schlecht verhält und dich nicht an moralische Werte hält.
Lange Jahre wusste man kaum was von der berühmt berüchtigten Cosa Nostra. Heute haben wir sogar ihre 10 Gebote. Ich denke man kann viel daraus lernen und die ein andere Regel für sich selbst aufstellen. Dafür muss man nicht unbedingt ein Mafioso sein.[/scroll1]


zuletzt bearbeitet 20.08.2020 22:48 | nach oben springen
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